Der Bierstil American IPA

Bierstil IPA

Seinen Ursprung findet das American IPA, oder kurz „AIPA“ vor vielen hundert Jahren in England. Mit den Kolonialisierungsbestrebungen Großbrittaniens im kürzlich davor von Europa entdeckten Amerika im 17. Jahrhundert kam auch britisches Bier in die Neue Welt. Dieser Bierstil war ein britisches India Pale Ale, ein hopfig bitteres und nicht dunkles Ale (deswegen der Namenszusatz „Pale“).

Über die Jahrzehnte und Jahrhunderte verschwand das AIPA aber mehr und mehr in den USA von der Bildfläche. Die zunehmende Bedeutung und Massentauglichkeit europäischer Lagerbiere und die Prohibition ließen das AIPA fast vollkommen von der Bildfläche verschwinden. Erst ab 1965, als Fritz Maytag die angeschlagene Anchor Brewery erwarb, um sein Lieblingsbier „Anchor Steam“ zu retten und 10 Jahre später das „Christmas Ale“, ein stark mit Cascade gehopftes, eher bitteres IPA auf dem Markt brachte, änderte sich das Schicksal der AIPAs schlagartig. Ausgehend von diesem Bier begann der Erfolgszug von AIPAs, der bis heute andauert.

Arten von IPAs

Ungebrochen erfreut sich der Bierstil American IPA bei Hobbybrauern wie gewerblichen Brauern über große Beliebtheit und wurde mittlerweile auch in zahlreiche Sub-Stile weiterentwickelt. Neben dem klassischen AIPA gibt es mittlerweile Belgian IPAs, Black IPAs, White IPAs, Brown IPAs, Red IPAs, Rye IPAs, New England IPAs oder Cold IPAs.

  • Belgian IPA: angelehnt in Schüttung und Hopfen an American IPAs, das nicht mit einer neutralen amerikanischen sondern mit einer typisch belgischen Hefe gebraut wird, die trockener vergärt und zusätzlich Phenole und/ oder Ester ins Bier bringt
  • Black IPA / Cascadian Dark Ale: dunkle, manchmal röstige Variante des American IPAs, bei der etwa 5% Röstmalz (bevorzugt Chocolate oder Carafa Spezial-Sorten) der Schüttung beigemengt werden
  • Brown IPA: dunkelrot bis mahagoni farbene IPA-Variante (~35-60 EBC); hopfig, bitter mit mittlerem Alkoholgehalt. Aromen von Schokolade, Toffee und Karamell, ohne süß oder mastig zu sein. Eng verwandt mit einem American Brown Ale, nur hopfiger.
  • Red IPA: leicht heller als das eng verwandte Brown IPA; hopfig-bitter balanciertes IPA mit ~30-35 EBC; malzige Noten mit trockenem Abgang
  • Rye IPA: American IPA-Variante mit würzigem Roggenmalz-Anteil; brotig-pfeffriges Aroma mit leicht viskosem Körper; trockenes getreidiges Finish
  • White IPA: fruchtig-würzige IPA-Variante, die mit einer belgischen Wit-Hefe vergoren wird; hellere Farbe durch eine an Wit-Biere angelehnte Schüttung (Pilsner, Weizen & Haferflocken)
  • Hazy IPA / New England IPA (NEIPA): trübe, sehr helle IPA-Variante mit weichem Mundgefühl; maximal tropisches Hopfenaroma bei wenig bis keiner Bittere; mittlerer bis leicht süßer Körper
  • Cold IPA: fruchtig-hopfige IPA-Variante mit Weizen-, Mais- oder Reisanteil; betonte Bittere bei besonders schlankem Körper (>50 IBU)

Geschmack des American IPA laut BJCP

American IPAs sind hopfenbetonte und bittere obergärige Biere, die ein cleanes Hefeprofil aufweisen und im Gegensatz zu englischen IPAs keine Ester oder andere Hefearomen aufweisen. American IPAs sind klar, malzbetont, aber nicht süß oder mastig, und sollten ein eher trockenes Finish aufweisen. Das Hopfenaroma ist prominent im Vordergrund und stammt zumeist von amerikanischen, australischen oder neuseeländischen Hopfensorten. Aromen von Steinfrüchten, tropischen Früchten, aber auch blumige, harzig bittere und beerige Noten sind in AIPAs erwünscht.

Spezifikation:
Stammwürze: 13,5-17°P / Endvergoren: 2,5 – 3,5°P / Alkohol: 5,5-7,5% Vol. / Bittere: 40 – 70 IBU / Farbe: 14 – 35 EBC

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Wir wünschen viel Spaß beim Brauen und allzeit Gut Sud!

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