Hopfenstopfen oder auf Englisch Dry-Hopping ist eine Technik, die besonders in der Craft Beer Szene und unter Hobbybrauern vermehrt angewandt wird um dem Hopfen seine besondere Aromatik zu entlocken. Der ebenso häufig verwendete Begriff Kalthopfung beschreibt schon, dass es sich um einen Hopfeneinsatz im Kaltbereich handelt.
Was bringt die Kalthopfung?
Hopfen enthält sehr viele ätherische Öle, die für die oftmals besonders blumig/fruchtige Aromatik verantwortlich sind. Da diese Öle leicht flüchtig sind (schnell verdampfen) wird oftmals Hopfen im kalten Bereich, also während oder nach der Vergärung zugegeben (alles vor dem Würzekühlen nennt man Heissbereich). Dabei gehen die Öle in Lösung und bleiben im Bier gebunden, was zu einem besonders intensiven Geruch führt. Die Kalthopfung bringt eurem Bier somit einen besonders frischen Geruch, der je nach eingesetztem Hopfen fruchtig, blumig bzw grasig sein kann. Hopfenstopfen hat dabei kaum einen Einfluss auf die vorhandene Bittere.
Woher kommt der Begriff Dry-Hopping?
Ursprünglich kommt der Begriff aus England und bezeichnete das Hinzufügen von getrocknetem (dry) Hopfen in die Bierfässer. Da die Fässer oftmals nur ein sehr kleines Spundloch hatten und der Hopfen hineingequetscht wurde, hat sich im deutschsprachigen Raum der Begriff Hopfenstopfen durchgesetzt. Grund für diese späte Hopfengabe nach der Vergärung war allerdings primär nicht die intensive Aromatik sondern die Konservierung des Bieres. Hopfen wirkt stark antibakteriell und sorgte somit für eine Haltbarmachung der Biere, was besonders auf der langen Seereise im Export aus England wichtig war.
Wie funktioniert das Hopfenstopfen?
Es gibt verschiedene Methoden und auch Meinungen rund um das Thema der Kalthopfung, auf die wir genauer in unserem „Wie funktioniert Hopfenstopfen“ Guide eingehen. Kurz gesagt werden meist Hopfenpellets bevorzugt da sie gegenüber Doldenhopfen eine bessere Aromaausbeute bieten und leichter Dosierbar sind. Die Hopfenpellets werden schlicht und einfach nach der Hauptgärung lose oder in einem Hopfensäckchen zugegeben und weitere 3-5 Tage in Kontakt mit dem Bier gelassen. Nach deren Sedimentation kann das fertige Bier nun wie üblich abgefüllt werden.