SMaSH-Rezepte für Hobbybrauer: Mit einfachen Bierrezepten Malz, Hopfen und Hefe besser verstehen

Wenn du noch nie ein SMaSH-Bier gebraut hast, verpasst du eine der besten Möglichkeiten, deine Zutaten wirklich kennenzulernen. SMaSH steht für Single Malt and Single Hop – also ein Bier, das mit nur einer Malzsorte und einer Hopfensorte gebraut wird.

Was simpel klingt, bietet enormes Lernpotential beim Brauen von Bier: Wenn du dein Bier auf die essenziellen Komponenten reduzierst, bekommst du ein viel besseres Gefühl dafür, wie Malz, Hopfen und Hefe miteinander wirken. Ob Pale Ale Malz mit Centennial, Maris Otter mit East Kent Goldings oder ein tschechisches SMaSH aus Böhmischen Tennenmalz und Saazer Hopfen – der Kreativität sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

Die einzige Regel: Pro Rohstoff nur eine Zutat

Bei einem SMaSH-Rezept darfst du jeweils nur eine Malz-, Hopfen- und Hefesorte verwenden. Das bringt ein paar Herausforderungen mit sich – vor allem beim Malz.

Spezialmalze, die sonst für Farbe, Körper oder Komplexität sorgen, sind hier nicht erwünscht. Du brauchst also eine Basismalzsorte mit genügend enzymatischer Aktivität, um sich selbst zu verzuckern. Geeignet sind z. B. Pilsner-, Pale-, oder Wiener Malz, aber auch Maris Otter oder Münchner Malz.

Was du nicht über Spezialmalze regeln kannst, lässt sich teilweise durch das Maischverfahren beeinflussen: Ein tschechisches Pilsner SMaSH gewinnt etwa durch ein klassisches Dekoktionsverfahren deutlich an Komplexität – ganz ohne zusätzliche Malze, während du den Restextrakt deines Biers durch einfache Variation einer Kombirast-Temperatur steuern kannst (für eher schlanke Biere: 60min bei 66°C, für süffigere Varianten 60min bei max. 72°C).

Bittere, Geschmack und Hopfenblume – alles aus einem Hopfen

Auch beim Hopfen bleibt es bei einer Sorte – für Bittere, Aroma und ggf. Kalthopfung. Das schränkt die Auswahl etwas ein: Hocharomatische Hopfen mit mittlerem Alphasäuregehalt wie Hallertauer Blanc, Amarillo oder Nelson Sauvin eignen sich besser als klassische Bitterhopfen wie Magnum oder Herkules und passen toll in hopfenbetonte Biere. Für traditionellere Bierstile wie Helles oder tschechisches Pils wird auch in gewerblichen Brauereien oftmals nur eine Hopfensorte wie Tettnanger oder Saazer verwendet; durch den niedrigen Alpha-Säure-Gehalt dieser Sorten (<3%) benötigst du oftmals bis zu 100g auf 25L Bier.

Und die Hefe?

Die dritte Komponente ist die Hefe – hier bist du zwar limitiert auf einen Stamm, aber das ist in den meisten Rezepten ohnehin üblich.

In einem SMaSH-Bier hat deine Hefe allerdings deutlich mehr Bühne: Ein fruchtiger belgischer Stamm kann etwa aus Pilsner Malz und Hallertauer Hopfen ein wunderbar aromatisches, leichtes belgisches Ale zaubern. Eine neutrale US-Ale-Hefe bleibt hingegen eher im Hintergrund und lässt Malz und Hopfen glänzen.

Fazit: SMaSH ist mehr als nur „einfach“

SMaSH zu brauen bedeutet nicht, sich einzuschränken – im Gegenteil. In der Reduktion auf das Wesentliche liegt eine enorme kreative Freiheit. Du lernst, wie einzelne Rohstoffe wirken, wie sie sich verhalten, und wie du deine Biere bewusster entwickeln kannst. Gerade für Einsteiger ist das der ideale Weg, um mehr über Brauprozesse und Geschmack zu lernen – und auch erfahrene Brauer profitieren von dieser Art des Rezepts.

Ein Grundrezept für ein SMASH-Bier findest du auch in der MashCamp Rezeptdatenbank, aufbereitet für 4 unterschiedliche Brauanlagen. Hier geht’s direkt zu den Rezepten

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